Blütezeit

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Seltene florale Ohrringe mit Diamanten in Silber, um 1850

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    Beschreibung

    Ein neuer Naturalismus ließ die Goldschmiedekunst um 1850 im wahrsten Sinne des Wortes Blüten treiben. Selten ist es jedoch, den naturalistischen Schmuck jener Zeit in Diamanten ausgeführt zu sehen.

    Dies liegt zum einen daran, dass Diamanten vor Entdeckung der südafrikanischen Vorkommen 1869 noch weitaus seltener und teurer waren als im späten 19. Jahrhundert. Zum anderen wurde gerade der Schmuck des Naturalismus eher in „bürgerlicheren“, da erschwinglicheren Materialien wie Granat, Türkis und dünnem Schaumgold ausgeführt, da er nicht auf historischen, mit altem Adel assoziierten Formen beruhte.

    Das vorliegende Paar Ohrringe ist also ein eher seltener Vertreter dieses Typus, in prachtvoller Materialität. Diamanten in zwei der ältesten Schliffe – dem Rosenschliff und dem sog. Old Single Cut – besetzen die zentrale Blüte, die sie umgebenden Blätter sowie die kleinen, wie dazwischen gesprenkelten Knospen. Zusammen ergeben sie die Form eines Herzens oder eines Efeublattes – die Variation eines um 1850 sehr typischen Motivs, dem wir auch in anderen Schmuckstücken jener Zeit begegnen, vgl. beispielsweise diese Ohrringe (V&A, M.125A&B-1951). (Übrigens entwickelte sich das Herzmotiv vermutlich aus mittelalterlichen Illuminationen in Form von Efeublättern!)

    In späterer Zeit wurden die Ohrbügel des Paares vermutlich erneuert. Dies lassen leichte materielle und handwerkliche Abweichungen zwischen den Schaustücken und Bügeln vermuten. Da erst der asymmetrische Schwung der Bügel den Ohrringen einen leichten Rokoko-Charakter verleiht, ist es wahrscheinlich, dass dies im späten 19. oder frühen 20. Jahrhundert geschah: Zur damaligen Zeit wurde antiker Diamantschmuck nicht nur gesammelt, sondern sogar imitiert, mit Vorliebe Schmuck des Rokoko. Das Paar wäre also durch dieses stilistische Update wieder hochmodern geworden.

    Ein Beispiel einer deutschen Parure des Naturalismus, in Diamanten ausgeführt, finden Sie beispielsweise bei Daniela Mascetti/Amanda Triossi: Earrings from Antiquity to the Present (London: Rizzoli, 1990), S. 125.

    Größe & Details
    Material: 54 Diamanten in alten Schliffen (sog. „Old Single Cut“ und Rosenschliff), zus. ca. 1,60 ct, mittlere bis untere Farbe und Reinheit Silber Die Ohrbügel aus vorderseitig mit Silber belegtem Gold
    Stempelungen: Keine Punzen oder Stempel
    Größe: Je ca. 3,8 x 2,9 cm
    Gewicht: Zus. 16,6 g
    Zustand: Sehr gut, die Ohrbügel womöglich in alter Zeit erneuert
    Weiteres: Die Ohrringe dürfen aufgrund der geschlossenen Fassungen nur trocken gereinigt werden.
    Zertifikat: Lieferung mit Zertifikat
    Objekt-Nr.: 24-0711