16 Boulevard de Magenta
29.790,00 €
Kostbares Set mit Burma-Rubinen & Diamanten in Gold von Paul Lévy, Paris um 1940
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Beschreibung
Was für ein glühendes Rot! Das hier vorliegende Set aus Brosche, Ohrclips und Ring stammt aus Paris, aus den bewegten Jahren des Art Déco. Warm glänzendes Roségold ist in dynamische Schwünge gelegt, mal glatt poliert, mal wie gestrickt verarbeitet. Überall sind kostbare Rubine aufgesetzt. Es sind unbehandelte Rubine aus Burma, wunderbar transparent und von bester Qualität.
Das Set, eine sogenannte Demi-Parure, ist signiert. Es trägt die Punze von Paul Lévy, der sein Geschäft in Paris am Boulevard de Magenta 16 im Februar 1919 gegründet hatte. Mutig, so kurz nach dem Ersten Weltkrieg, doch stand Lévy bald hoch in der Gunst des Publikums. Er schuf Arbeiten für große Firmen wie Van Cleef, doch verkaufte auch unter eigenem Namen sowie unter dem Nachnamen seiner Frau, Sasportas. Dabei schuf er Arbeiten im Geschmack des Art Déco in all seinen Spielarten, aber auch in historischen Stilen, je nach Wunsch seiner Kunden.
Die Kombination von Rubinen, einigen wenigen Diamanten und Roségold sowie die plastische Formensprache des Sets verweist in die späten Jahre des Art Déco, den sogenannten „Retro Style“ der späten 1930er- und 1940er-Jahre. Der Schmuck dieser Zeit ist nicht mehr weiß wie zu Beginn des Art Déco, sondern schwelgt in warmen Tönen und großen, skulpturalen Formen. Oft wirken die Entwürfe wie vom Wind gebauschte Stoffbahnen, voller dramatischer Dynamik: Ein wenig hiervon ist z. B. im Entwurf der Brosche zu sehen.
Paul Lévy starb am 2. September 1940. Die Arisierung seines Geschäfts durch die deutsche Besatzung musste er so nicht mehr erleben. Wir datieren das Set daher in diese späten Jahre seines Lebens. Unabhängige Gutachten, die die Qualität der Materialien bestätigen, liegen den Schmuckstücken bei.Eine der schönsten und typischsten Schmuckstücke des Art Déco ist der Clip. Extravagante, kostbare, meist mit Diamanten besetzte Exemplare haben Cartier, Boucheron und Van Cleef & Arpels ab den späten 1920er Jahren in Paris hergestellt und schon bald folgten ihnen die Goldschmiede der ganzen Welt.
Das besondere an dieser neuen Art der Brosche war, dass sie nicht mehr nur am Revers, sondern überall am Kleid, am Gürtel, an der Tasche und selbst im Haar getragen werden konnte. Oft als Paar, doch gern auch einzeln, ließen sich so überraschende Akzente setzen, welche so bislang nicht möglich waren.
Die Form der Clips war zum Zeitpunkt ihrer Einführung zunächst flach, die Oberflächen reich mit Diamanten besetzt. Im Laufe der 1930er Jahre kamen dann immer voluminösere, geometrische Formen in Mode. Auch ersetzte Gelbgold wieder das zuvor favorisierte Weißgold, ganz im Einklang mit der allgemeinen Tendenz des Art Déco. Eine letzte Neuerung vor dem Umbruch des großen Krieges bestand gegen Ende der 1930er Jahre dann darin, die rückseitige Halterung neu zu gestalten. War hier bislang eine einzige große Platte mit Federmechanismus angebracht, so wurden nun zwei miteinander verbundene Nadeln verwendet.
Vgl. zur Geschichte des Clips David Bennett/Daniela Mascetti: Understanding Jewellery, Woodbridge 2010, S. 322–325, mit zahlreichen Abbildungen.
Material: | 40 natürliche, unbehandelte Rubine aus Burma (no heat!), zus. 13,00 ct, max. 5,00 mm Durchmesser Sieben Diamanten im Brillantschliff, zus. 0,22 ct, Feines Weiß (Top Wesselton, G) – Weiß (Wesselton, H), vsi – pi Die Fassungen der Diamanten aus Platin Gold 750/000, entspricht 18 Karat |
Stempelungen: | Französische Adlerkopf-Goldpunzen, sog. „Petite Garantie“ für 750/00 Gold sowie Manufakturmarke „PL / SAS“ von Paul Lévy, Fabricant bijoutier, 16 Boulevard de Magenta, Paris, eingetragen am 21.2.1919 |
Größe: | Die Brosche 2,3 x 7,6 cm Die Ohrringe je 1,4 x 5,0 cm Der Ring max. 1,7 cm breit |
Ringgröße: | 50 |
Ring änderbar: | Der Ring kann leider nur um wenige Größen angepasst werden |
Gewicht: | 52,7 g |
Zustand: | Sehr gut, eine Nadel der Clipbrosche leicht verbogen |
Weiteres: | Unser Goldschmied kann die Ohrclips gern mit Stiften versehen, wenn Sie Ohrlöcher besitzen. |
Zertifikat: | Lieferung mit detaillierten Gutachten der Deutschen Gesellschaft für Edelsteinbewertung vom 5. Januar 2022 zu allen Stücken. Festgestellter Wiederbeschaffungswert: 34.755,- Euro |
Objekt-Nr.: | 22-2540 |