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Antike Demi-Parure aus Anhänger-Brosche & Ohrringen, um 1870
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Beschreibung
Die Demi-Parure ist eine typische Schmuckform des 19. Jahrhunderts. Sie besteht in der Regel aus einer Brosche, die zuweilen auch als Anhänger getragen werden kann, sowie einem Paar passender Ohrringe. Mit solch einer Demi-Parure war die bürgerliche Dame für jedwede semi-formale Angelegenheit repräsentativ geschmückt: Etwa um Gäste zu empfangen oder Besuche abzustatten. Aus ihrer repräsentativen und kleidsamen Funktion lässt sich ablesen, dass diese Schmuckstücke stets an die gerade vorherrschende Mode angepasst waren, sodass sie sich stilistisch gut datieren lassen.
Das hier vorliegende Set entstand um 1870. Das Herzstück ist eine Anhänger-Brosche, die sich je nach Laune auf dem Kleid oder an einer Goldkette tragen lässt. Rückseitig weist das Stück zudem ein Medaillonfach für private Erinnerungen auf. Der Grundform aus poliertem Gold liegen ornamentale Applikationen auf, eine für die damalige Zeit typische, eklektische Mischung verschiedener historisch inspirierter Ornamente. Einige Elemente, wie etwa die kleinen „Schrauben“ links und rechts des zentralen Motivs, muten geradezu technisch an, eine Spezialität des Schmucks der 1870er Jahre. Unten schwingt ein ebenso zeittypisches Fransenornament. Mittig glänzt eine Diamantrose.
Die Ohrringe sind als kleinere, reduzierte Version desselben Motivs gestaltet und ebenso mit einem funkelnden Diamanten versehen. Vermutlich waren sie ursprünglich wie die Brosche mit einer zusätzlichen Abhängung mit Fransen versehen; diese wurden aber, als die Mode kürzere Ohrringe verlangte, offenbar entfernt. Besonders schön ist auch die unterschiedliche Gestaltung der Oberflächen. Manche Partien sind poliert, andere mit einer samtig wirkenden, zusätzlichen Auflage aus Feingold versehen, sodass das Licht hier noch einmal reicher schimmern und scheinen kann.
Das tragbare und vielseitige Set hat uns sehr gut gefallen: Geradezu das „kleine Schwarze“ des antiken Schmucks.Für einen kurzen Moment, eine einzelne Mode nur, waren um das Jahr 1870 herum Schmuckstücke mit Fransen modern. Es war die Hochzeit des Historismus mit seinem großen Stilpluralismus. Doch egal in welchem Stil ein Schmuckstück entstand, egal, ob es im Archäologischen Stil ausgeführt wurde, im Rokoko oder in den Formen der Renaissance: Fransen musste es haben!
Vgl. zum Fransenstil u.a. die Abbildungen bei Brigitte Marquardt: Schmuck. Realismus und Historismus. 1850-1895. Deutschland, Österreich, Schweiz, München 1998, S. 176f., und die Beispiele bei David Bennet und Daniela Mascetti: Understanding Jewellery, Woodbridge 2010, S. 152, S. 156, S. 168, S. 181 usw.
Material: | Drei Diamanten im Rosenschliff, zus. ca. 0,23 ct, mittlere Farbe und Reinheit Gold 585/000, entspricht 14 Karat, partiell zusätzlich feinvergoldet |
Stempelungen: | Im Inneren des Medaillonfachs graviert „O. K. / G. K.“ |
Größe: | Die Anhänger-Brosche 6,8 x 3,3 cm Die Ohrringe inkl. Bügel je etwa 4,0 x 1,3 cm |
Gewicht: | Zus. 24,1 g |
Zustand: | Gut, stellenweise stärker angelaufen, Patina, die obere Schlaufe des Anhängers in früherer Zeit erneuert, die Fransen der Ohrringe verloren |
Weiteres: | Die Anhänger-Brosche verfügt rückseitig über eine zusätzliche Öse zum Hinzufügen eines separaten Sicherheitskettchens |
Zertifikat: | Lieferung mit Zertifikat |
Objekt-Nr.: | 23-0039 |