Amor bindet den Schuh

Beschreibung

Eine junge Dame im eleganten Kleid des frühen 19. Jahrhunderts sitzt auf einer Bank. Ihren Strohhut hat sie abgesetzt. Zu ihren Füßen kniet ein geflügelter Junge. Es ist Amor, der Liebesbote. Er ist dabei, der jungen Dame den Schuh zu binden.

Der galante Liebesdienst des Gottes ist in einem detailreichen Relief dargestellt. Amor und die junge Dame heben sich in Weiß von einem salbeigrünen Hintergrund ab. Es ist eine Freude, zu beobachten, wie viele Details dabei in der kleinen Szene zu erkennen sind: Zum Beispiel erkennen wir Amor an seinem Bündel Pfeile, deren Spitzen hinter seinem Rücken herausragen!

Das Material, aus dem das Relief geschaffen wurde, ist sogenannte Jasperware. Josiah Wedgwood hatte bereits im 18. Jahrhundert in Etruria in Staffordshire diese Technik entwickelt, eine Art Biskuitsteinzeug aus zwei Lagen unterschiedlich farbiger Keramik, aus der Vasen, Plaketten und andere Gegenstände hergestellt werden konnten. Dekore mit klassischen Motiven waren dabei sein größter Erfolg und läuteten den Beginn des Klassizismus im Bereich der Keramik in Großbritannien ein. Schnell gründeten sich in der Folge weitere Fabriken, die teilweise bis heute entsprechende Plaketten herstellen.

Da die Plakette nicht signiert ist, ist sie leider keiner Werkstatt eindeutig zuzuordnen. Wir denken aber, dass sie in den Jahren um 1900 in England entstanden ist. Möglicherweise handelt es sich ursprünglich um den Deckel einer Dose.

Die Rahmung aus Silber ist später ergänzt worden, sie spricht die Formensprache der 1970er-Jahre.