Auf dem Olymp
2.390,00 €
Große Muschel-Kamee mit Darstellung der Hebe in Gold, England & Italien um 1850
Bezahlen Sie nach Ihren Wünschen. Wir möchten Ihren Einkauf so angenehm wie möglich machen.
Beschreibung
Diese große Brosche zeigt eine fein geschnittene Gemme aus der zweifarbigen Schale einer großen Meeresschnecke. Neben anderen Muscheln und Schnecken wurde im 19. Jahrhundert besonders die Königin-Helmschnecke verwendet, um aus ihrem Gehäuse Kameen zu schneiden, da die Farbe des Kalkpanzers an Karneol oder orangefarbenen Achat erinnert.
Dargestellt ist eine Szene aus der klassischen Mythologie. Wir sehen die jugendliche Hebe in ruhigem Miteinander mit dem Göttervater Zeus in Gestalt eines Adlers. In kunstvollem Schnitt hat der Gemmenschneider Hebe bei ihrer wichtigsten Aufgabe im Götterhimmel festgehalten: Sie ist Mundschenkin der olympischen Götter und für die Zubereitung der Speisen verantwortlich. Hier serviert sie ihrem Vater Zeus eine Schale der Götterspeise Ambrosia und eine Karaffe mit Nektar. Hebe steht vor einem Podest und ist mit einem antiken Peblos bekleidet, während Zeus als mächtiger Adler im Flug sich nähert und sich von der Ambrosia nährt.
Bei Homer kommen Nektar und Ambrosia in der Ilias und in der Odyssee als unsterblich machende Speisen der Götter regelmäßig vor. Im Verlauf der mythologischen Überlieferung soll Hebe nach ihrer Hochzeit mit Herakles vom trojanischen Prinzen Ganymed in dieser Aufgabe abgelöst worden sein, der daraufhin Mundschenk der Götter wurde.
Eine aufwändige Fassung aus hochkarätigem Gold hält den Kameo ganz im Geschmack der 1850er-Jahre. Wir sehen aus getriebenem Goldblech gefertigte, plastische Schwünge, die an Akanthuslaub erinnern. Entdeckt haben wir die Brosche im Süden Englands, wo die sicher italienische Kamee Mitte des 19. Jahrhunderts gefasst wurde.Antike Gemmen und Kameen waren über Jahrhunderte hinweg begehrte Sammlerstücke nahezu aller bedeutenden kunstgewerblichen Kollektionen und Wunderkammern – vom Grünen Gewölbe in Dresden über die Schatzkammer Rudolf II. bis hin zu großen privaten Sammlungen wie der des Barons von Stosch. Im 18. und 19. Jahrhundert entstanden zahlreiche umfangreiche Abdrucksammlungen antiker Siegelsteine und Gemmen, die die Bildsprache der antiken Glyptik nahezu vollständig dokumentierten. Diese Sammlungen waren nicht nur Ausdruck von kunsthistorischem Interesse, sondern auch Zeichen humanistischer Bildung.
Häufig standen Figuren des olympischen Götterhimmels oder mythologische Szenen im Mittelpunkt der Darstellungen. Besonders bedeutsam für die Verbreitung von Stein- und Muschelschnitten nördlich der Alpen waren Reisende nach Italien, die von ihren Bildungsreisen Abdrücke, geschnittene Steine und gravierte Muscheln mitbrachten, um sich an den Geschichten zu erfreuen, welche die Muschelschalen erzählten.
Die Kunst des Gemmenschneidens ist bis heute in Italien lebendig geblieben, vor allem in der Bucht von Neapel, wo das Handwerk von Generation zu Generation weitergegeben wird. Die Scuola dei Cammei in Torre del Greco ist heute die weltweit einzige groß angelegte Ausbildungsstätte für Gemmenschneider in Italien – auch wenn leider die mythologische Themenwelt dort zunehmend verloren gegangen ist.
Material: | Eine Kamee aus der Schale einer großen Helmschnecke (Cassis madagascariensis), ca. 4,4 x 5,6 cm Gold, mindestens 625/000, entspricht 15 Karat |
Stempelungen: | Keine Punzen oder Stempel |
Größe: | 6,7 x 6,2 cm |
Gewicht: | 28,9 g |
Zustand: | Sehr gut |
Zertifikat: | Lieferung mit Zertifikat |
Produktsicherheit: | Verantwortliches Unternehmen im Sinne der Verordnung (EU) 2023/988 über die allgemeine Produktsicherheit ist: Hofer Antikschmuck, Hofer & Dröge oHG, Schlesische Str. 31, 10997 Berlin, Deutschland. Sie erreichen uns unter Telefon +49 30 44030641 sowie per E-Mail unter [email protected]. |
Objekt-Nr.: | 25-1067 |