Auf diamantenen Schwingen

19.490,00 

Prachtvolle Anhänger-Brosche mit 3,76 ct Diamanten von Rudolf Niklasch, Wien um 1905

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    Beschreibung

    Insgesamt 3,76 ct Diamanten strahlen in diesem Juwel des frühen 20. Jahrhunderts. Die Mitte des Entwurfes nimmt ein großer Diamant im Altschliff ein. Insgesamt 113 kleinere Diamanten besetzen die eleganten, symmetrisch entworfenen Schwünge und Bögen rings um den zentralen Stein. Nach unten folgt eine beweglich angebrachte Girlande, selbstverständlich ebenfalls aus Diamanten, und zuletzt bildet ein Diamant im Tropfenschliff den Abschluss.

    Die dynamischen Formen der Brosche sprechen die Sprache des Art Nouveau, des Jugendstil. Die reiche Verwendung von Diamanten und die abstrakte, symmetrische Komposition des Stückes zeigen jedoch, dass es nicht schon in den Geburtsjahren des Jugendstil um 1900, sondern wenige Jahre später entstand: Denn der Jugendstil musste sich erst beweisen, bevor man große Summen auch in Weißjuwelen in diesem ganz neuen Stil investierte. Um 1905 aber war der Jugendstil bereits gereift, hatte sich fortentwickelt zu phantastischen und zunehmend abstrakten Kompositionen, die zur Interpretation einluden. Sind es Flügel oder ägyptische Lotusblüten, die sich hier links und rechts des zentralen Altschliff-Diamanten aufspannen?

    Damit sich die Investition in ein solch kostbares Juwel gleich doppelt auszahlte, ist das Schmuckstück mit einer Doppelfunktion versehen: Die Nadel lässt sich abschrauben und gegen eine Kette austauschen. Da tief ausgeschnittene Abendkleider zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Mode kamen, stieg auch die Nachfrage nach schön gestalteten, modernen Anhängern zu den neuen Kleidern.

    Das feine Weißjuwel entstammt dem Sortiment des Wiener Juweliers Rudolf Niklasch, der 1898 die Gewerbsverleihung erhielt und sein Geschäft seit 1899 und bis mindestens 1908 in der Habsburgergasse 10 betrieb. Niklasch war zudem auch Präsident des Diamant-Clubs Wien, der seit spätestens 1907 bestand und nach dem ersten Weltkrieg 1921 neu gegründet wurde. Als 1938 die Gestapo Diamantwaren jüdischer Mitglieder beschlagnahmte und es diesen nicht mehr offen möglich war, im Club zu agieren, traf man sich heimlich in der Habsburgergasse 10. Aufgrund seiner Beziehungen zum Diamant-Club liegt die Vermutung nahe, dass Niklasch weiterhin dort ansässig war und seine Räumlichkeiten für die geheimen Treffen zur Verfügung stellte. So wurde er auch nach dem Krieg 1946 wieder zum Präsidenten des Vereins gewählt.

    Das Schmuckstück hat sich in seinem Original-Etui wunderbar erhalten. Es lässt sich nicht nur durch seine Konstruktion und seine Diamantschliffe sehr gut datieren, sondern zudem auch durch Vergleichsstücke. Im deutschen Journal der Goldschmiedekunst des Jahres 1907 etwa finden sich Entwürfe mit ähnlichen Elementen (vgl. letzte Abb., hier den oberen Anhänger sowie das mittlere Collier).

    Größe & Details
    Material: Ein großer Diamant im Altschliff (Old European Cut), ca. 0,98 ct, Weiß (Wesselton, H), si2 Ein Diamant im alten Tropfenschliff, ca. 0,38 ct, Feines Weiß (Top Wesselton, G), si1 113 Diamanten im Altschliff (Old European Cut und Old Mine Cut), zus. ca. 2,40 ct, hoher bis mittlerer Farbgrad, mittlerer bis niedriger Reinheitsgrad Schauseite aus Silber Gold 580/000, entspricht 14 Karat Kette aus Platin 950/000
    Stempelungen: Auf dem Schaustück seitlich mit österreichisch-ungarischer Feingehaltsmarke Fuchskopf mit „A“ und „4“ (in Gebrauch 1872-1922), „A“ über „I“ für Wien und „RN“ im Oval für Rudolf Niklasch. Auf der Nadel zudem mit „A“ über „I“ für Wien und undeutlicher Meistermarke „RN“.
    Größe: 5,7 x 4,4 cm
    Gewicht: Insg. 20,0 g
    Zustand: Sehr gut
    Weiteres: Im Original-Etui. Die Broschierung und Anhänger-Montierung sind jeweils an- und abschraubbar.
    Zertifikat: Lieferung mit Wertgutachten des Edelsteinlabors Eigner, Salzburg, vom 15.09.2011. Geschätzter Wert: €21.600,-.
    Objekt-Nr.: 23-1093