Blüte aus Licht

Beschreibung

Ein großer Altschliff-Diamant von etwa 1,25 Karat steht im Zentrum des hier vorliegenden Ringes. Um ihn herum gruppieren sich zehn weitere Altschliff-Diamanten wie die Blätter einer Blüte. Ihre Fassungen sind so dezent gearbeitet, dass sie von oben betrachtet beinahe im Licht verschwinden: Es entsteht eine Blume aus Licht und weißem Glanz.

Die Form des Brillanten entwickelte sich über viele Jahrhunderte hinweg. Die frühen Schliffe des 17. und 18. Jahrhunderts trotzten dem Rohkristall bereits mehr Facetten ab; da Diamanten jedoch so außergewöhnlich kostbar waren, blieben die Schliffe näher an der Grundform des Rohkristalls, des Oktaeders, um Material zu sparen. Als dann im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts neue Diamantvorkommen entdeckt wurden, war nicht nur der Grundstein für den prachtvollen Diamantschmuck der Belle Époque gelegt – auch konnten Diamantschleifer mehr Materialverlust in Kauf nehmen, die Form des Brillanten immer runder werden lassen und so seine Lichtbrechung optimieren. Heute sprechen wir bei runden Altschliffen vom sog. „Old European Cut“.

Der Schliff der Diamanten hilft hier, auch den vorliegenden Ring zu datieren. Auch die Krappenfassungen, die Lilienform der Ringschultern und die Farbe des Goldes verraten, dass es sich um eine Arbeit des späten 19. Jahrhunderts handelt. Gerade in den 1880er und frühen 1890er Jahren war reiner Diamantschmuck, der die edlen Steine als Cluster oder Solitäre inszenierte, besonders begehrt – auch als Verlobungsring.

Wir konnten den wunderschönen Ring hier in Berlin erwerben. Er ist sehr gut erhalten und trägt sich dank der eng anliegenden Krappen und des relativ flachen Ringkopfes unkompliziert und angenehm. Ein unabhängiges Gutachten zu den Materialien liegt dem Ring bei.