Dirk Dagger
1.390,00 €
Viktorianische Kiltnadel in Form eines Dolches in mit Quarzen in Silber, um 1890
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Beschreibung
Schottland geriet zur Mitte des 19. Jahrhunderts zu einem Sehnsuchtsort der Briten. Der Wunsch zur Rückkehr zur Natur, der in Deutschland die Romantik befeuerte, beflügelte im Vereinigten Königreich die Liebe zum rauen Landesteil im Norden. Königin Victoria zog sich für die Sommermonate auf ihr Schloss Balmoral zurück, man las die Romane Walter Scotts und sogar in Schottland selbst besann man sich auf alte Traditionen und belebte das Tragen von Kilts und Schottenröcken neu.
Natürlich entstand auch Schmuck, der dieser Mode folgte. Vor allem die farbenfrohen Halbedelsteine, die in den Cairngorm-Bergen westlich von Balmoral gefunden wurden, fanden in diesem Schmuck Verwendung und gaben ihm eine lokalpatriotische Note. Dieser Schmucktypus wird heute als „Pebble Jewellery“ („pebble“ = engl. für Kieselstein) bezeichnet. Die nach ihrem individuellen Reiz ausgewählten Steine wurden zu traditionellen Motiven wie Fibeln, Schnallen oder keltischen Kreuzen zusammengefügt, wobei stets ein malerischer Eindruck angestrebt wurde. Diese Schmuckstücke entstanden zur Mitte des 19. Jahrhunderts zunächst in Schottland selbst, bei Goldschmieden in Glasgow und Edinburgh. Als die Nachfrage dann stieg, stiegen auch die großen Manufakturen in Birmingham mit in das Geschäft ein. Schmuck mit Schottischen Motiven war eine große Mode im ganzen vereinigten Königreich geworden.
Die hier vorliegende Brosche ist ein Zeugnis dieser Mode. Sie ist als ein Dolch gestaltet, in dessen Scheide zwei kleinere Messer eingesteckt sind. Dolch und Messer (gälisch: „Dirk & Sgian Dubh“) waren und sind unverzichtbarer Teil des Kilts. Auf dem 1812 entstandenen Porträt des Alasdair Ranaldson MacDonell of Glengarry aus der Hand des Malers Henry Raeburn können wir an der Seite des Porträtierten einen solchen Dolch sehen. Das Bild befindet sich in der National Gallery of Scotland, vgl. hier.
Die Edelsteine, mit denen die aus Silber gefertigte Brosche besetzt ist, wie der Citrin, Achat, Jaspis und Heliotrop, sind als sog. „Pebbles“ typischer Teil von Broschen wie dieser. Da Edelsteine aus Schottland aber seit der Mitte des 19. Jahrhunderts nicht mehr den Bedarf decken konnten, wurden, wie hier, meist aus Brasilien importierte Edelsteine eingesetzt.
Scottish Pebble Jewellery war in der gesamten zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts äußerst beliebt. Kiltnadeln in dieser Form, ebenso wie andere „Scottish Pebble“-Schmuckstücke, sind leider nur selten mit vollständigen Hallmarks mit Jahresbuchstaben versehen. Da der Höhepunkt der Begeisterung für diese Art Schmuck aber in letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts war, nehmen wir an, dass auch diese qualitätvolle, große Brosche in dieser Zeit entstanden ist.Zur Pebble Jewellery vgl. Charlotte Gere/Judy Rudoe: Jewellery in the Age of Queen Victoria, London: British Museum Press 2010, S. 454–461, sowie Ginny Redington Dawes und Corinne Davidov: Victorian Jewelry. Unexplored Treasures, New York / London / Paris, 1991, S. 57–95.
Material: | Zwei natürliche Citrine, ein natürlicher Rauchquarz, max. 1,4 x 2,1 cm sichtbar Einlagen aus Achat , Heliotrop und Jaspis Silber |
Stempelungen: | Keine Punzen oder Stempel |
Größe: | 1,5 cm breit, 11,5 cm lang |
Gewicht: | 30,3 g |
Zustand: | Sehr gut, die kleineren Citrine wurden in jüngerer Zeit neu befestigt |
Zertifikat: | Lieferung mit Zertifikat |
Produktsicherheit: | Verantwortliches Unternehmen im Sinne der Verordnung (EU) 2023/988 über die allgemeine Produktsicherheit ist: Hofer Antikschmuck, Hofer & Dröge oHG, Schlesische Str. 31, 10997 Berlin, Deutschland. Sie erreichen uns unter Telefon +49 30 44030641 sowie per E-Mail unter [email protected]. |
Objekt-Nr.: | 25-1157 |