Drachenstil aus Norwegen
600,00 €
Antike Chatelaine aus Silber von David-Andersen, Olso um 1910
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Beschreibung
Der „Drachenstil“ ist ähnlich der englischen Arts & Crafts-Bewegung eine Variante des Jugendstil und gleichzeitig der einzige skandinavische Stil, der altnordische Elemente aufgreift und neu interpretiert. Ende des 19. Jahrhunderts trat er seinen Siegeszug an. Die oftmals eigenwilligen Entwürfe des Drachenstils griffen auf Motive der Wikingerzeit und des Mittelalters zurück und wurden über die Grenzen von Norwegen, Schweden und Dänemark hinaus geschätzt.
Dieser archaisch anmutende, genuin nordische Stil wurde schon vor der Unabhängigkeit Norwegens von Schweden als norwegischer Nationalstil ausgerufen. Auf der Liste der Liebhaber des Drachenstils befindet sich unter anderem der deutsche Kaiser Wilhelm II. Beispiele für Schmuckstücke im Drachenstil finden sich heute in diversen Museen, allen voran im Kunstgewerbemuseum Oslo und im Bröhan-Museum in Berlin.
Die vorliegende Chatelaine zeigt neben verschlungenen Knotenbändern vier Masken und zwei Drachenköpfe, wie sie im Mittelalter als Schnitzereien an den Wikingerschiffen und an hölzernen Stabkirchen anzutreffen waren. Mit ihrer kräftigen Formensprache waren sie sowohl im Holzbau als auch in dieser Goldschmiedearbeit als das Böse abwehrende Elemente intendiert. Als Abhängung präsentiert das aus Silber gefertigte Schmuckstück vier Uhrschlüssel sowie eine Berlocke, die graviert werden kann.
Die Chatelaine ist eine Arbeit der norwegischen Goldschmiede David-Andersen, die im Jahr 1876 in Oslo gegründet wurde. Sie ist sehr gut erhalten und seltenes Beispiel für ein Schmuckstück im sog. „Dragestil“ und hält ein noch ungraviertes Petschaft und vier Uhrenschlüssel für Taschenuhren.Für jede mögliche (und unmögliche) Aufgabe gibt es heute digitale Apps, mit denen das Handy unser Leben zu erleichtern versucht. Das die Leidenschaft für multifunktionale Hilfsgeräte nicht auf die Gegenwart beschränkt ist, führt uns das vorliegende Objekt eindrucksvoll vor Augen. Es handelt sich um eine prachtvolle Chatelaine, eine Schmuckgattung, die seit der Mitte des 18. Jahrhunderts die Gürtel der Damen mit einer Vielzahl praktischer Gegenstände schmückte.
In gewissen Sinne bot die Chatelaine dort eine leichteren Zugriff auf nützliche Dinge als wir es heute haben, bedenkt man wie häufig wir in den Untiefen unserer Taschen nach Schlüssel oder Telefon suchen. Wie ein eigens gefertigtes Schweizer Armeemesser bot die Chatelaine ihrer Trägerin die Möglichkeit genau die Objekte griffbereit zu haben, welche sie am häufigsten nutzte.
Material: | Silber 830/000 |
Stempelungen: | Auf der Rückseite Feingehaltsstempel „830S“ und Herstellermarke von David Andersen, in dieser Form verwendet zwischen 1888 und 1925 (ab 1901 Namensänderung zu David-Andersen) |
Größe: | 23,3 cm lang, max. 4,0 cm breit |
Gewicht: | 77,6 g |
Zustand: | Sehr gut, mit minimalen Tragespuren |
Zertifikat: | Lieferung mit Zertifikat |
Objekt-Nr.: | 24-0406 |