Frühlingsbote

Beschreibung

Ein geflügelter kleiner Putto sitzt flötenspielend auf einem knospenden Kirschblütenzweig. Der Himmel ist leuchtend blau. Die kleine Szene ist in Maleremail gebannt, von Hand über einem Fond von türkisblauem, durchleuchtendem Email auf schillernd guillochiertem Gold. Die Malerei erhält so eine wunderbare Tiefenwirkung, insbesondere bei Bewegung.

Gefasst ist die Emailmalerei in ein wappenförmiges Schild, das von Girlanden aus Diamantrosen und natürlichen Perlen gebildet wird. Zeittypisch sind sie in Silber gefasst, das rückseitig mit rötlichem Gold hinterlegt ist. Kleine Fleurs-de-Lys füllen die Räume zwischen dem Tondo und seiner kostbaren Fassung aus.

Wir denken, dass die Brosche in den Jahren um 1880 herum entstanden ist. Broschen in Form von Schilden waren damals eine große Mode, und es war die Hochzeit der Begeisterung für die Vergangenheit, sodass auch der heitere Anklang an das Rokoko, der die Malerei durchweht, ganz auf der Höhe des Geschmacks war.

Wir konnten das schöne kleine Schmuckstück in den Niederlanden entdecken. Die eingelegte Plakette mit dem Putto mag in Frankreich entstanden sein, wo in Limoges seit dem Mittelalter eine große Tradition der Emailverarbeitung bestand.