Im Bilde bleiben

Beschreibung

Das 19. Jahrhundert war eine Zeit rasanter technischer Entwicklungen. Die industrielle Revolution hatte den bis dahin gemächlichen Takt des Lebens stark beschleunigt. Neue Kommunikationsformen sowie die Entwicklung der Eisenbahn führten dazu, dass die Welt enger zusammenrückte. Auch wenn die revolutionären Neuerungen die Zeitgenossen mitunter in atemloses Staunen versetzten, wurden sie im Laufe der Zeit dennoch erstaunlich schnell in den Alltag integriert.

Im Bereich der Erinnerungskultur veränderte vor allem die Erfindung der Fotografie die bisherigen Gepflogenheiten. Anfangs waren Fotografien kostspielig, doch mit der Zeit wurden sie immer erschwinglicher. So konnten im Verlauf des Jahrhunderts immer breitere Bevölkerungsschichten Zugang zu diesem neuen Medium gewinnen. Das vorliegende Schmuckstück zeugt von der hohen Wertschätzung, die man den Lichtbildern entgegenbrachte.

An einer dekorativen und aufwändig gestalteten Kette, bestehend aus rechteckigen Elementen und verbindenden Spangen, befindet sich ein großes Medaillon. Sein ovaler Deckel ist mittig mit einem applizierten vertikalen Stab versehen. In dessen Zentrum sitzt ein dunkelblauer Saphircabochon.

Die Kette und das dazugehörige Medaillon wurden um das Jahr 1880 in Großbritannien gefertigt. Mit ihrer Form folgt diese Arbeit einer Mode, die sich bereits um 1860 herausgebildet hatte und bis zum Ende des Jahrhunderts beliebt blieb. Charakteristisch ist die breite Kette, die ein großes Medaillon trägt. Kette und Anhänger sind durch einen großen Federring verbunden, der als dekoratives Element sichtbar auf der Brust getragen wird.

Das außergewöhnliche Schmuckstück gelangte aus London in unsere Sammlung.