In lichten Wäldern

Beschreibung

Manche Schmuckstücke leben allein vom Funkeln ihrer Edelsteine – die Fassung ist dann optisch zweitrangig, soll allein den kostbaren Besatz inszenieren. Andere wiederum nutzen Edelsteine, um kunstvolle Gebilde aus Edelmetall mit Farbakzenten zu beleben. Und dann gibt es eine dritte Art von Schmuckstück, in dem eine kunstvolle Fassung und ein edler Stein eine inhaltliche und ästhetische Verbindung eingehen, und gleichrangig nebeneinander stehen.

Ein solches Schmuckstück ist der hier vorliegende Ring. Die Fassung aus Platin ist zart durchbrochen und zeigt sich als elegante Komposition aus Blattwerk, wie man sie in einer Tapisserie von William Morris oder als Illumination eines mittelalterlichen Buches erwarten würde. Jedes einzelne Blatt ist von Hand ausgesägt und mit Millegriffes strukturiert, sodass sich eine wunderbare Licht- und Schattenwirkung ergibt.

Als der um 1920 entstandene Ring zu uns fand, fiel es uns zu, einen neuen Stein für die antike Fassung auszuwählen, denn der originale Stein, eine Synthese, war zerbrochen. So ließen wir uns vom Dessin der Blätter inspirieren und wählten einen grünen, klaren Heliodor in der Farbe eines lichten Frühlingswaldes. Dieser Edelstein, ein Beryll, gehört derselben Gruppe an wie der Aquamarin und der Smaragd: er hat die sonnige Brillanz feiner Aquamarine, die an Lichtreflexe auf dem Wasser erinnert, doch zugleich einen feineren, helleren Grünton als der Smaragd.

Ein ungewöhnliches Schmuckstück, das bei jedem Blick neue Details offenbart.