Kopfgeburt

Beschreibung

Wir sehen das Bildnis der Pallas Athene, in eine Muschelschale geschnitten. Die Gemme ist in einen aufwendig gearbeiteten Goldrahmen gefasst, der es ermöglicht, das Schmuckstück sowohl als Brosche als auch als Anhänger zu tragen.

Schon die Geburt der antiken Göttin war abenteuerlich: Der Göttervater Zeus hatte die mit zwei Kindern schwangere Okeanidin Metis verschlungen, da ihm prophezeit worden war, dass ihre Tochter ihm ebenbürtig, ihr Sohn jedoch sein Sturz sein würde. Als Zeus nach dieser frevelhaften Tat unter starken Kopfschmerzen litt, bat er den Gott Hephaistos, sein Haupt zu zerschlagen. Nicht nur überstand er diese zweifelhafte Prozedur – aus seinem Kopf entsprang in voller Rüstung die Göttin Athene.

Da sie aus dem Kopf des Zeus geboren war, wurde Athene als Manifestation des Geistes und somit als Göttin der Weisheit und Intelligenz angesehen. Darüber hinaus galt sie als Göttin der Strategie und des Krieges, des Handwerks und der Kunst sowie als Schutzgöttin der Stadt Athen, die nach ihr benannt wurde.

Die Gemme zeigt die berühmte Göttin als Brustbild. In detailreicher Ausführung ist sie im Profil wiedergegeben. Ihr wallendes Haar ist unter einem typisch griechischen Helm verborgen, der von einer Nereide sowie einem Helmkamm aus Rosshaar, dem sogenannten „Lophos“, geschmückt wird.

Das um 1880 vermutlich in Deutschland entstandene Schmuckstück ist sehr gut erhalten. Die Gemme ist wahrscheinlich zuvor in der Bucht von Neapel geschnitten worden. Zu uns fand Pallas Athene hier in Berlin.