Mein Stern

Beschreibung

Erinnerungen sind unser kostbarster Schatz. Ein Bild, eine Haarlocke, vielleicht auch ein Briefchen: Oft besitzen wir ganz persönliche und intime Stücke, die uns an eine geliebte Person erinnern. Solche Objekte stets bei sich zu tragen, hat für viele Menschen eine tröstliche Wirkung. Antike Medaillons gehören zu den diesen besonders sentimentalen Schmuckstücken. Offen getragen und doch vor neugierigen Blicken geschützt, können in ihnen Erinnerungsstücke in einer kostbaren Hülle sicher geborgen werden.

Das hier vorliegende Medaillon ist ein kostbarer und schön ausgeführter Vertreter dieser Schmuckgattung. Auf seiner Vorderseite sehen wir einen Stern aus dicht an dicht gesetzten Naturperlen, deren warmer Lüster den warmen Glanz des Goldes ergänzt. Ein Rahmen aus blauem Email schließt die Gestaltung des Himmelskörpers nach außen ab. Die Rückseite des Anhängers ist ohne weitere Ornamente, aber glänzt weich und samtig.

Im Inneren ermöglichen zwei Rahmen die Aufbewahrung von Fotografien oder etwa einer Haarlocke. Eine Gravur auf dem inneren Rahmen nennt das Datum 4. Juli 1871. Es war eine Zeit, als Sternmotive und samtig schimmernde Oberflächen in Gelbgold, genau wie die des Medaillons, eine große Mode waren. Das Medaillon stand somit modisch ganz auf der Höhe seiner Zeit.

Zu Datierung vgl. Brigitte Marquardt: Schmuck. Realismus und Historismus (1850-1895), München/Berlin 1998, S. 231ff, mit entsprechenden Medaillons der Zeit sowie zur Form des Sterns David Bennet und Daniela Mascetti: Understanding Jewellery, Woodbridge 2010, S. 230.