Modebericht aus Monte-Carlo

Beschreibung

„Man trägt auch sehr feine dünne Platinakettchen mit einem großen Anhänger. Die charakteristische Form der Anhänger ist durchweg rund und zum Teil ziemlich groß und immer durchbrochen“, schrieb die Deutsche Goldschmiede-Zeitung im Jahre 1910 in einem „Modebericht aus Monte-Carlo“ (Ausgabe 17 (1910), S. 145). Hier, auf den eleganten Boulevards der Azurküste, verlebten Boheme und Adel gleichermaßen unbeschwerte Tage und trugen die neuesten Schmuckkreationen zur Schau.

Diese großen, runden Anhänger nannte man „Plaques“ und sie wurden in zahlreichen Variationen des Dekors der Füllung gefertigt. Der hier vorliegende Anhänger entspricht diesem Typus und ist besonders feinsinnig, denn die in ausgesparten Runden angebrachten Naturperlen sind beweglich montiert. Da der aus Platin gefertigte Anhänger getragen nicht ganz flach auf der Haut aufliegt, können die Perlen auch im getragenen Zustand ein leichtes Spiel entfalten. Schimmernde Rosendiamanten besetzen die gesamte sichtbare Oberfläche des Rahmens.

Das Juwel ist von besonders feiner Qualität und offenbart die Kunstsinnigkeit und hohe Handwerkskunst seiner Zeit. Wir haben den Anhänger in Miami entdeckt, entstanden ist er aber wohl in Deutschland oder Frankreich. Wir bilden dazu ein Vergleichsstück eines Leipziger Juweliers ab, das 1910 in der Deutschen Goldschmiede-Zeitung publiziert wurde. Die feine Kette entstammt derselben Zeit.