Schmuckgeschichten

16.980,00 

Prachtvoller Armreif mit 7,98 ct Diamanten & Mondstein, um 1850 & später

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    Beschreibung

    Je älter ein Schmuckstück ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine frühere Besitzerin es ändern oder personalisieren ließ. Gerade in vergangenen Jahrhunderten war dies gang und gäbe, denn Edelsteine waren noch teurer, die Welt noch nicht so vernetzt wie heute, sodass ältere Stücke immer wieder umgearbeitet und dem Geschmack der Zeit angepasst wurden. Oft wurden auch Erbstücke aufgeteilt und zu mehreren Stücken umgeschmiedet.

    Der vorliegende Armreif erzählt eine solche Geschichte. Sie beginnt vor langer Zeit, in den Jahren um 1850, als die diamantbesetzten Schwünge des Mittelstücks Teil eines prachtvollen Armbands waren. Das Armband ergänzte das breite Mittelstück vermutlich um zahlreiche diamantbesetzte Glieder. Ein Armband dieses Typus finden Sie etwa bei David Bennet und Daniela Mascetti: Understanding Jewellery, Woodbridge 2010, S. 93. Dieser Zeit entsprechend ist das Mittelstück auch mit kissenförmigen, beinahe rechteckigen Altschliff-Diamanten im sog. Old Mine Cut besetzt. Es besteht kein Zweifel, dass seine ursprüngliche Besitzerin das Armband einst zu Bällen trug, denn nur am Abend oder am Hof galt so festlicher Diamantschmuck als angemessen.

    Was dann geschah, wissen wir nicht – der Geschichte fehlen einige Seiten – doch das nächste Kapitel schlagen wir in den 1920er Jahren auf. Aus dieser Zeit stammt der schmale Reif, der heute noch das Mittelstück komplettiert. Ungefähr datieren können wir ihn aufgrund der damals neuen Diamantschliffe und der rautenförmigen Fassungen, doch wandte der Goldschmied auch zu dieser Zeit bereits veraltete Techniken an. Anstatt aus Platin besteht etwa auch der Reif aus Silber und Rotgold, sodass er mit bloßem Auge gar nicht als spätere Ergänzung zu erkennen ist und sich harmonisch einfügt. Vielleicht glänzte die Auftraggeberin danach im Nachtleben der Weimarer Republik, oder führte das unikale Stück zum Dinner aus. Der Reif mit historischem Schaustück mag dabei Zeuge ihres individuellen Geschmacks gewesen sein, und eines Hangs zur Nostalgie.

    Das letzte Kapitel nun wurde erst kürzlich geschrieben: In unserer Werkstatt haben wir den Mondstein einfassen lassen. An seiner Stelle saßen vorher zwei Diamanten in modernen Fassungen, die ohne Form- und Fingerspitzengefühl eingefügt worden waren. Wir haben also unseren Goldschmied beauftragt, dem Reif wieder zu einem edlen und harmonischen Erscheinungsbild zu verhelfen, damit er wieder getragen werden kann.

    So erzählt der prachtvolle, mit 7,98 ct Diamanten besetzte Reif von den Windungen der Geschichte, von Besitzwechseln und Geschmackswandlungen. Er führt eindrucksvoll vor Augen, dass es der Zweck des Schmucks ist, getragen zu werden, begleitet er uns doch in vielen wichtigen Momenten unseres Lebens. Ein so entstandener Schmuck, wie dieser Armreif, findet deshalb auch in der Literatur keine direkten Vergleichsobjekte: Er ist so einzigartig wie seine Geschichte und die Menschen, die ihn trugen.

    Größe & Details
    Material: Ein Mondstein, oval, Cabochon, ca. 2,20 ct 126 Diamanten im Alt- (Old Mine Cut und Old European Cut), Übergangs- und 16/26-Schliff, zus. ca. 7,98 ct, Feines Weiß (Top Wesselton, G) – Weiß (Wesselton, H), vsi – pi 56 Diamanten im Rosenschliff, zus. ca. 0,84 ct, gute Farbe und Reinheit Roségold 750/000, entspricht 18 Karat Silber
    Stempelungen: Keine Punzen oder Stempel
    Größe: Das Schaustück 2,7 x 3,7 cm Der Reif etwa 5,1 mm breit Innendurchmesser etwa 6,0 x 5,4 cm Innenumfang etwa 17,5 cm
    Gewicht: 23,5 g
    Zustand: Sehr gut, der Reif eine frühere Ergänzung, der Mondstein und seine Fassung neu ergänzt, ohne Sicherheitskettchen (dieses kann auf Wunsch ergänzt werden)
    Zertifikat: Lieferung mit detailliertem unabhängigem Gutachten der Gesellschaft für Edelsteinbewertung in Idar-Oberstein vom 17.01.2022. Festgestellter Wiederbeschaffungswert: 18.800,- Euro
    Objekt-Nr.: 21-0438