Si tacuisses, philosophus mansisses

Beschreibung

Die griechische Philosophie steht an der Wiege der westlichen Zivilisation und wirkt bis heute fort. Seit dem sechsten vorchristlichen Jahrhundert entwickelten die griechischen Denker Modelle der Welt, die jenseits der Mythologie rationale Erklärungsmuster anboten. Vor allem die Namen Sokrates, Platon und Aristoteles gelten bis heute als Inbegriff der antiken Weisheit.

Der hier vorliegende Ring huldigt der antiken Philosophie. Er trägt in einer Fassung aus Gold eine Kamee aus Lagenstein. In detailreichem Schnitt zeigt der zweifarbige Achat dabei den Kopf des Sokrates. Wunderbar plastisch heben sich der lockige Bart und das vorn haarlose Haupt vor dem dunklen Hintergrund ab. Tiefe Stirnfalten verleihen dem Denker einen grübelnden Blick. Die Darstellung folgt dabei der seit der Antike überlieferten Konvention der Darstellung des Denkers, die in Marmorbüsten und später auch Kupferstichen Verbreitung fand, vgl. z. B. hier.

Die Gemme ist zum Ende des 19. Jahrhunderts geschnitten und in Gold gefasst worden. Im ausgehenden viktorianischen Zeitalter galt die Antike immer noch als großes Vorbild, und der Steinschnitt mit Motiven berühmter Persönlichkeiten oder mythologischer Figuren erlebte eine hohe Blüte. Ursprünglich zierte der Denker wohl einen Stickpin oder einen Manschettenknopf. In späterer Zeit wurde dann die schlichte Ringschiene angebracht, und so ist der hier heute noch vorliegende Ring entstanden. Wir haben ihn, so wie er ist, in London entdeckt.