Urbi et Orbi
1.980,00 €
Antike Demi-Parure mit Mikromosaiken in Gold, Rom um 1857
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Beschreibung
Antike Mikromosaike nötigen den heutigen Betrachtern immer wieder Bewunderung ab. Mit welcher Mühe wurden einst winzigste Steine so kunstvoll zusammengesetzt, dass ganze Landschaften und Stadtansichten entstanden! Mikromosaike aus Rom gehörten das ganze 19. Jahrhundert hindurch zu den beliebtesten Mitbringseln und fanden im Gepäck von Reisenden auf der Grand Tour ihren Weg über die Alpen.
Um ein solches frühes Reiseandenken handelt es sich auch bei der hier vorliegenden, exzellenten Demi-Parure. Das Set besteht aus Brosche und passenden Ohrringen und präsentiert insgesamt fünf feine Mikromosaike mit Ansichten der Ewigen Stadt und ihrer Umgebung. So zeigt die Brosche den Blick auf den Petersdom und den von Berninis Kolonnaden umschlossenen Petersplatz. Um den zentralen Obelisken sehen wir zudem sogar die im Jahre 1854 installierte Gasbeleuchtung, auf die man als technische Leistung besonders Stolz war und auf die keines der späteren Mosaike des Ortes verzichtet.
Die beiden langen Ohrringe präsentieren jeweils zwei weitere Mikromosaike. Sie zeigen unter den Bügeln mit Kettchen je ein rautenförmiges Zierelement mit einem eingelassenen ovalen Mosaik. Wir sehen hier eine Ansicht des Pantheons sowie des Forum Romanums.
Alle Mosaike der Demi-Parure sind in schwarzes Glas gesetzt und werden von schlichten Fassungen aus Gold gehalten. Die Stempelung verrät dass die Demi-Parure vor 1860 im Kirchenstaat entstanden ist, so können wir den Zeitraum des Entstehens aufgrund der schon dargestellten Gasbeleuchtung auf sechs Jahre, zwischen 1854 und 1860 eingrenzen. Das in seiner originalen Box erhaltene Schmuckset ist nicht nur für Sammler von Grand Tour Memorabilia, eine Möglichkeit, sich in die Ewige Stadt zu träumen.Der Ursprung der Kunst des Mikromosaiks liegt in Rom. Hier, genauer im Vatikan, bestand seit dem 16. Jahrhundert eine Werkstatt für Mosaike aus Glassteinen. Zunächst um die im Petersdom aufgestellten Altargemälde in dauerhafter Form gegen Kerzenruß, Feuchtigkeit und Dreck zu schützen, welche die vielen Pilger in die Kirche brachten. Später, nachdem diese Aufgabe dann abgeschlossen war, entstanden weiterhin Gemäldekopien sowie Landschaftsdarstellungen in Gemäldegröße.
Die Idee, diese letztlich antike Technik auch für Schmuckstücke und zur Dekoration kunstgewerblicher Gegenstände zu nutzen, entstand zum Ende des 18. Jahrhunderts. Im Rahmen der Grand Tour erreichten zahllose Reisende aus Nordeuropa die Stadt und erzeugten eine große Nachfrage nach Souvenirs. Nicht zuletzt um diesen Markt zu bedienen, entstand eine ganz neue Kunstform: Mikromosaike sind klein und transportabel und eigneten sich daher ganz besonders dazu, mit in die Heimat im Norden genommen zu werden. Da sie außerdem meist die Schönheiten Roms oder Motive aus der Antike zeigen, verwundert ihr Erfolg als Reiseerinnerung kaum.
Die „Erfindung“ des Mikromosaiks verbindet sich vor allem mit Giacomo Raffaelli und Cesare Aguatti, welche um das Jahr 1775 herum diese Technik perfektionierten. Sie begründeten eine Tradition, aus der bis zum Ende des 19. Jahrhunderts Mosaike mit einem derartigen Detailreichtum und Kunstfertigkeit entstanden, welche nie zuvor und auch nicht mehr danach erreicht wurde. Denn bis heute werden in Rom entsprechende Mosaike hergestellt, wenn auch in deutlich minderer Qualität.
Material: | Mosaik aus Glastesserae in Obsidianglas Fassung der Brosche und Ohrbügel, Gold 750/000, entspricht 18 Karat Fassung der Ohrringe Silber, vergoldet |
Stempelungen: | Auf der Nadel und dem C-Haken Stempel des Kirchenstaats mit Tiara und gekreuzten Schlüsseln für 750/000 Gold, in dieser Form verwendet zwischen 1814 und 1860 |
Größe: | Brosche 3,3 x 4,1 cm Ohrringe mit Brisuren 6,5 cm lang, max. 1,8 cm breit |
Gewicht: | Brosche 17,7 g, Ohrringe zus. 10,7 g |
Zustand: | Gut, mit Rissen im Glashintergrund, die Mosaike jedoch stabil und restauriert, Bügel und Rückplatte erneuert |
Weiteres: | Lieferung in abgebildeter antiker Box |
Zertifikat: | Lieferung mit Zertifikat |
Objekt-Nr.: | 21-2648 |