Verlockende Früchte
18.900,00 €
Prachtvolle Granat-Parure aus Collier, Brosche & Ohrringen, um 1835
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Beschreibung
Rot wie Paradiesäpfel leuchten zu Cabochons geschliffene Granate inmitten goldener Blätter und Ranken. Fassungen mit eingelegten Folien aus Gold verleihen ihnen einen tiefen, glühenden Glanz. Jedes der dreidimensionalen Blätter ist fein strukturiert; die neo-barocken Voluten hingegen wölben sich glatt und plastisch dem Betrachter entgegen. Es ist ein verführerisch leuchtender, schimmernder Garten, der uns in Form einer prunkvollen Suite aus Collier, Brosche und Ohrgehängen gegenüber tritt.
Paruren mit dunkelrot glühenden Granaten in strukturiertem Gold wurden von den 1830er bis in die 1850er Jahre hinein getragen. Die hier vorliegenden Stücke entstanden am Anfang dieser Mode. Dies zeigen zum einen die kleinen Perlstab-Ornamente, deren Ästhetik an die Cannetille-Arbeiten der 1820er Jahre erinnert und die hier noch subtil Einsatz findet. Zudem findet sich im Victoria & Albert Museum eine ganz ähnlich gearbeitete englische Demi-Parure der Jahre um 1835, die als Vergleichsobjekt gelten kann (Inv. Nr. M.265 to C-1919).
Die Brosche war allerdings noch nicht immer Teil des Sets. Sie war ursprünglich die Schließe eines passenden Armbandes. Schon in früherer Zeit jedoch wurde sie zur Brosche verändert: Hierzu zinnte man drei passende Pendel, entweder dem Collier oder einer ursprünglichen, jedoch irreparablen Brosche entnommen, an die vorige Schließe. Die so entstehende Girandolenform ist dabei durchaus historisch korrekt. Auch an Wandlungen wie diesen lässt sich das hohe Alter der beinahe 200-jährigen Parure ablesen.
Collier und Ohrringe waren schon immer Teil des Sets. In Kombination war ein Schmuck wie dieser besonders wichtigen, hochstehenden Veranstaltungen vorbehalten. So trug etwa eine Lady Langsdale zum Geburtstag Queen Victorias im Jahre 1838 ein Kleid aus luxuriösem weißen Satin, bestickt mit goldenen Blüten; dazu „carbuncles, richly set in gold; necklace and earrings en suite.“ Der Name „carbuncle“, dem deutschen „Karfunkelstein“ verwandt, war die geläufige Bezeichnung für zum Cabochon geschliffene Granate.
Wir haben für die prachtvolle Parure ein antikes Etui passend mit dunkelrotem Samt ausschlagen lassen. Entdeckt haben wir den Schmuck in Paris. Entstanden ist er seiner Formensprache und der historischen Quellenlage nach zu urteilen jedoch in Großbritannien, wohl in der zweiten Hälfte der 1830er Jahre.
Das Zitat nach [Anon:] Her Majesty’s Drawing Room, in: Supplement to the Court Gazette and Fashionable Guide, 19. Mai 1838, S. 5.
Material: | 79 natürliche rote Granate im ovalen bzw. tropfenförmigen Cabochonschliff, max. ca. 19,5 x 9,0 mm Gold 750/000, entspricht 18 Karat, zusätzlich feinvergoldet |
Stempelungen: | Handgeritzten Nummerierungen auf den Rückseiten |
Größe: | Die Ohrringe inkl. Bügel je ca. 6,7 x 2,7 cm Die Brosche ca. 6,7 x 4,7 cm Das Collier (geschlossen) 47,0 cm lang |
Gewicht: | Zus. 113,1 g |
Zustand: | Gut, mit kleineren Restaurierungen. Die Feinvergoldung ist an den Tropfen der Ohrringe leicht angelaufen, die Bügel der Ohrringe wurden in früherer Zeit erneuert. Die Brosche war ursprünglich die Schließe eines passenden Armbandes und wurde bereits in früherer Zeit umgearbeitet, die Sicherungsschließe ist eine moderne Ergänzung |
Weiteres: | Im passend ausgestatteten Etui |
Zertifikat: | Lieferung mit Zertifikat |
Objekt-Nr.: | 23-2379 |