Honi soit qui mal y pense
1.790,00 €
Antiker Medaillon-Anhänger aus Gold mit Perlen & Email, um 1880
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Beschreibung
Der vom englischen König Eduard III. 1348 gestiftete Hosenbandorden ist der exklusivste Orden des Vereinigten Königreichs. Ordensträger sind der Monarch, der Prince of Wales und maximal 24 weitere, lebende, vom Monarchen eingesetzte Ritter. Die Stiftung des Hosenbandordens wurde vom englischen König Eduard III. am 19. Januar 1348 vollzogen. Der Orden war König Artus’ legendärer Tafelrunde nachempfunden und Eduard versuchte, mit diesem Orden die wichtigsten Ritter des Königreichs fester an sich zu binden.
Die englische Bezeichnung des Hosenbandordens ist Most Noble Order of the Garter, wobei „garter“ eigentlich ein Strumpf- oder Knieband bezeichnet. Die Herkunft des Namens ist nicht geklärt. Der galantesten Legende zufolge verdankt es die Bezeichnung einem Vorfall bei einem Tanz des Königs mit seiner Geliebten Catherine Grandison, Countess of Salisbury. Diese verlor mit einem Mal ihr blaues Strumpfband. Der König entkrampfte die peinliche Situation dadurch, dass er das Strumpfband aufhob und sich selbst an das eigene Bein band. Dabei soll er laut ausgerufen haben: „Honi soit qui mal y pense“, „Ein Schelm, wer Böses dabei denkt“, das Motto des zukünftigen Ordens.
Nach einer anderen Erzählung soll sich der König nach dem Missgeschick der unglücklichen Countess schirmend mit ausgebreitetem Mantel vor sie gestellt haben, als sie das Hosenband wieder befestigte, während er, sich dem Hofstaate zuwendend, eben den bekannten Spruch: „Böses dem, der Böses denkt!“ getätigt haben soll. Zum einen sei dies Zeichen seiner ritterlichen Gesinnung und der daraus erwachsenden Pflicht, in Bedrängnis geratene Menschen zu schützen, gewesen. Zum anderen wäre es Ausdruck der Courtoisie, mit der ein Troubadour schöne Frauen ohne sexuelles Verlangen zu verehren pflegte…
Welche dieser Versionen nun stimmt, ist im Dunkel der Geschichte verloren. Aus dem Dunkel der Geschichte gerettet ist allerdings das hier vorliegende Medaillon, das auf seiner Vorderseite das sprichwörtliche Hosenband zeigt. Schimmernde Perlen belegen das Band, zwei zarte Linien aus passenderweise blauem Email markieren die Seiten. Das Medaillon selbst schimmert weich in einer samtigen Auflage aus Feingold auf einem Kern aus leicht rötlichem Gold. Im Inneren bietet der Anhänger Platz für zwei Fotos, Haarlocken oder Briefchen.
In britischem Schmuck des 19. Jahrhunderts ist der Hosenbandorden ein immer wiederkehrendes Motiv, das noble Gesinnung und tugendhafte Absichten ausdrücken sollte. Sehr wahrscheinlich ist auch dieses Medaillon in Großbritannien entstanden, wir datieren es in die Jahre um 1880. Entdeckt haben wir es in London.Große Medaillon-Anhänger gehörten in den 1870er und 1880er Jahren zur Grundausstattung einer Schmuckgeraderobe. So allgegenwärtig waren Medaillons jeglicher Gestalt, dass die Zeitschrift „London Society“ im Jahre 1870 einen humoristischen Cartoon von Alfred Thomas unter dem passenden Titel „The Locketomanic“ (Die Medaillonverrückte) veröffentlichte. Sie zeigt eine modisch gekleidete Dame, die mehr als dreißig verschiedene Medaillons an jeder nur erdenklichen Stelle trägt. Diese kleine Zeichnung verdeutlichte mit einem Augenzwinkern, wie beliebt diese Schmuckstücke in der Epoche Queen Victorias waren.
Material: | 21 natürliche Perlen (halbiert), je ca. 1,9 mm Durchmesser Gold mind. 585/000, entspricht 14 Karat, zusätzliche Auflage aus Feingold Blaues Email, Glas |
Stempelungen: | Feingehalt „585“ und Manufakturmarke „FBM“ für Friedrich Binder, Mönsheim, auf dem Stempelring Kette |
Größe: | Anhänger 2,3 cm breit, mit Schlaufe 3,5 cm lang Kette 45,0 cm Tragelänge |
Gewicht: | Zus. 14,5 g |
Zustand: | Sehr gut, kleine Restaurierungen am Email, kleinere Kratzer am unteren Rand, die Kette ist eine moderne Ergänzung |
Zertifikat: | Lieferung mit Zertifikat |
Objekt-Nr.: | 23-1893 |