Seidenschimmer

Beschreibung

Gold war das große Thema des Schmucks der Nachkriegszeit: Es strahlte wiedergewonnenen Wohlstand und Optimismus aus. Mit dem Wirtschaftswunder hielt es auch als Protagonist Einzug in die Schmuckmode, ganz ohne zusätzlichen Edelsteinbesatz. Schwere, prachtvolle Halsketten und Armbänder nur aus Gold zierten bald ganze Seiten der Schmuckkataloge, die Auslagen der Juweliere und nicht zuletzt auch die Dekolletés und Handgelenke modebewusster Damen.

Um das Material ästhetisch zu variieren, verlieh man ihm interessante Texturen. „Texturen faszinieren die Kunstgewerbler heute mehr als jemals zuvor“, hieß es schon 1963 (Graham Hughes: Modern Jewelry, London 1963). Nicht mehr rein glänzende, polierte Goldflächen waren gefragt, sondern solche, die durch ihre Oberflächen mit Licht und Schatten spielten und so alle Facetten der Goldfarben ausreizten: Oberflächen wie Sandkörner sah man manchmal, teils an Äderungen von Blättern erinnernd oder an andere natürliche Strukturen, teils gänzlich abstrakt.

Das hier vorliegende Armband ist von auffallender Schönheit, denn die Oberfläche seiner Glieder aus 14-karätigem Gelbgold leuchtet in dem unendlich weich anmutenden Schimmer von Seidenorganza. Unter der Lupe zeigt sich der Ursprung dieser faszinierenden Textur als von Hand angelegte Kreuzschraffur. Wie kunstvoll die Bearbeitung gelungen ist, zeigt sich insbesondere im Kontrast mit den glatt polierten Rückseiten der Glieder.

Das luxuriöse Armband trägt das Firmensignet von Gold Kraemer, des 1941 von Paul Rudolf Kraemer gegründeten Juweliergeschäfts aus Köln. Ein wunderbares, mondänes Accessoire!